Von einem edlen Light-e-MTB abgesehen sind wir mit reinem Muskelantrieb und sehr ordentlichen Trailbikes von Orbea, Santa Cruz, Specialized und YT unterwegs. Aber der Pilot des zehnjährigen 27,5er Canyon mit schmatzendem Dämpfer beweist einmal mehr, dass das Material oft überschätzt wird.
Nach einem Anstieg von 200 Höhenmetern gibt’s eine kleine Rast am Ellbachsee, einem verlandenden Karsee. Wer dieses Relikt aus der letzten Eiszeit noch live erleben will muss sich beeilen, denn in 100 Jahren wird’s ihn nicht mehr geben. Weiter geht’s zur deutlich jüngeren Aussichtsplattform 150 m darüber. Aus einem Vorderreifen blubbert schon wieder Dichtmilch. Oben angekommen werden zum ersten Mal Protektoren angelegt, um den Weg runter zum See unter das Gummi zu nehmen. Hardtails wären auf diesen ruppigen Trails völlig fehl am Platz.
Dann geht‘s wieder hoch zur Sankenbach-Hütte, vorbei am gleichnamigen Wasserfall und über einen halsbrecherischen Fußweg runter zum gleichnamigen See. Unser Guide will die Aussage auf dem Naturdenkmal-Hinweisschild widerlegen, dass man auf diesem Weg nicht Radfahren „kann“. Kann man, wenn man S3+ beherrscht. Wenn nicht, schiebt man besser oder das Gummi bleibt nicht immer zuunterst.
Nach ausgiebiger Rast am See geht‘s dann auf einem kurzen, aber knackigen Trail runter nach Baiersbronn zum Eisessen. Am Abend werden die Körnerspeicher mit Spaghetti und leckeren Soßen wieder aufgefüllt, veganes Chili und bunter Salat runden das Menü ab. Lange dauert es nicht, bis sich allgemeine Müdigkeit breit macht.