© DAV Tuttlingen/Bernd Rudischhauser

Drei Tage, drei Klettersteige

08.07.2023

Drei Tage rund um die Sulzfluh

Ein Tour, die nicht hätte schöner sein können, haben elf Kletterer im Montafon erlebt. Das Fazit: drei tolle Tage, drei tolle Klettersteige - dazu super Wetter und eine klasse Gruppe.

Am ersten Tag stand der Klettersteig Gauablickhöhle hoch über der Lindauer Hütte an. Unten A/B- und B-Stellen, im oberen Teil nicht schwerer als B/C, eignete er sich bestens als "Eingehklettersteig" für den ersten Tag.

Besonders spannend dabei: die rund 350 Meter lange Gauablickhöhle, die im Stirnlampenlicht durchquert werden musste. Gegen 16 Uhr erreichte die Gruppe die Tilisunahütte und genoss einen gemütlichen Abend.

 

 

Am zweiten Tag ging es zunächst hinüber in die Schweiz. Hoch über St. Antönien gelegen befindet sich der Einstieg zum Sulzfluh-Klettersteig, der nach rund zwei Stunden Fußmarsch erreicht wurde. 

Nun wurde es um einiges anspruchsvoller als am Tag zuvor: Zwar gab es von den schwierigeren Stellen im C/D-Bereich nur wenige und kurze, doch führte die Kletterroute oft recht luftig durch die steile Südwand der Sulzfluh. 

 

Höhenangst war fehl am Platz und so standen nach etwas mehr als 400 Kletter-Höhenmeter schließlich alle glücklich auf dem 2817 m hohen Gipfel der Sulzfluh.

Nun stellt sich heraus: Das Schlimmste stand noch bevor. Steile 1200 Höhenmeter Abstieg durch den "Rachen" hinunter zur Lindauer Hütte standen an, wobei sich manch ein Teilnehmer einen Gleitschirm oder ein paar Skier samt Schnee gewünscht hätte...

Umso glücklicher waren alle, als die Hütte erreicht wurde, wo ein zweiter gemütlicher Nachmittag und Abend anstand.

Bei strahlendem Sonnenschein startete die Gruppe in den dritten Tag. Weniger frequentiert ist der Klettersteig auf die 2827 m hohe Drusenfluh. Durch die Blodigrinne führen zwei unterschiedlich anspruchsvolle Varianten auf einen der höchsten Gipfel des Rätikons. Die Gruppe wählte die schwerere Variante für den Aufstieg und die leichtere für den späteren Abstieg. 

Zwischendurch gab es immer wieder Gehpassagen, ehe wieder geklettert werden musste.

Ein Highlight war dabei ein Alphornbläser, der sich gegenüber auf dem höchsten der Drei Türme niedergelassen hatte - gerade in dem Moment, als die Gruppe den Gipfelaufschwung erreichte.

Auf dem Gipfel gab es eine herrliche Aussicht und zahlreiche Fotos in den verschiedensten Sieger- und Gipfelstürmerposen wurden geschossen.

 

Das Abklettern gestaltete sich zügig, danach stand der lange Abstieg vorbei an der Lindauer Hütte in Richtung Stausee an. Einen leckeren Abschluss legte die Gruppe kurz vor dem Parkplatz im gemütlichen Gauertalhaus ein und genoss neben kühlen Getränken etliche Alpenburger und Kaiserschmarren.

Fazit: Ein rundum gelungenes Wochenende, bei dem sich alle Teilnehmer bereits für Rudis angekündigte Klettersteig-Tour 2024 angemeldet haben!