© DAV Tuttlingen/Henrik Basler

Drei Tage Mountainbiken in den Vogesen

Vier Muskeltiere und die Vogesen Vibes

20.09.2025

Am Samstag, dem 20. September, sattelten Henrik, Jens, Michael, Eduard und unser Guide Henrik ihre Drahtesel und stürzten sich Richtung Vogesen – bereit für ein Abenteuer zwischen Anstrengung, märchenhaften Trails und geselligem Beisammensein.

Schon das winzige Dörfchen Ribeauvillé zwinkerte uns verschmitzt zu, als wir auf einem Nebensträßchen die ersten Höhenmeter unter die Stollen nahmen. Der Asphalt so leer wie das kalte Buffet um Mitternacht – die perfekte Bühne für unser Intro in die Höhenmeter.

 

 

Oben angekommen: Der Spaß schaltete in den Overdrive. Nun hoppelten wir, oft mit mehr Adrenalin als Sauerstoff im Blut, über Trails, die jeden Bike-Profi ins Schwitzen gebracht hätten. Die vogesentypischen Felsen – Rocher du Reinoldstein, Le Ramelstein und Konsorten – begrüßten uns wie alte Kumpels, mal mit Schulterklopfen, mal mit einer Einladung zum unfreiwilligen Abgang – die Einer Dankend annahm.

Die Trails präsentierten sich zunehmend steiler, engagiert im S2-Bereich, mit immer mehr Abstechern ins S3+ Territorium. Die richtige Linie im immer heftiger werdenden Felslabyrinth? Ein Mysterium, das manchmal erst nach mehrfacher, teils leicht artistischer Annäherung entschlüsselt wurde – Teamwork mit Diskussionen über die Variante inklusive.

Einen Höhepunkt markierte die Rückkehr nach Ribeauvillé: Staubig, stolz und ein bisschen krumm in der Haltung, suchten wir am Dorfbrunnen Zuflucht – Spendenannahme für unser Sieges-Bier ausdrücklich erlaubt.

Nach dem finalen Prost traten wir die Weiterreise per Auto zum liebevoll hergerichteten „Le Melkerhof“ an, der uns mit typisch elsässischer Küche am Abend verwöhnte.

Wer dabei war, weiß: Der Muskelkater war garantiert. Die Skills verbessert. Der Spaß phänomenal.

Tag 2:

Tag zwei begrüßt uns mit grauem Himmel und schwülen 22 Grad. Das Frühstück fällt eher „petit“ aus, doch wir bestellen nach Herzenslust, bis alle satt und gestärkt sind. Der Regen ist erst für den Nachmittag angekündigt, also wandert die Regenjacke vorsorglich in den Rucksack, und wir rollen entspannt vom Melkerhof hinunter nach Thannenkirch.

Von dort geht es über einen leicht technischen Uphill-Trail mit kurzen Schiebepassagen hinauf zur imposanten Burg Haute Koenigsbourg (diese wurde während der deutschen Besatzungszeit unter Kaiser Wilhelm II renoviert & ausgebaut). Es ist Sonntagmittag, die Sonne kommt hervor – und mit ihr leider auch die Menschenmassen. Nichts wie weg! Die rasante Abfahrt ins Tal über einfache, aber spaßige Trails zaubert uns ein breites Grinsen ins Gesicht. Leider ist der Spaß viel zu schnell vorbei – denn nun warten satte 650 Höhenmeter auf uns. Der Regen setzt ein, aber nur dezent, hört auch wieder auf. Doch die Abkühlung auf 14 Grad macht das Tragen der Regenjacke halbwegs erträglich.

Ein Forstweg bringt uns flott bergab, und gerade als wir denken, jetzt wird’s langweilig, taucht links ein Pfad auf, der verlockend in unsere geplante Richtung weist. Ein echter Glücksfund: ein schmaler Singletrail mit sanftem Gefälle, spannenden Hindernissen und einem märchenhaften Wald voller grün bemooster Felsbrocken - ein Trail zum Genießen!

 

Die folgende Auffahrt zum Reinholdstein verläuft auf eine sandsteingepflasterte ganz schöne Rampe, den wir bereits vom Vortag kennen. Sie endet in einem verblockten Uphill-Trail, der nicht nur die Unmotorisierten von uns fordert. Weiter geht’s am Ramelstein vorbei und an zahlreichen Felsformationen mit dem Vornamen „Roche“, über teils knifflige, verblockte Trails bis zum Titanfelsen.

Zum krönenden Abschluss wartet ein Trail in S2-Qualität, gespickt mit ein paar Spitzkehren,bei denen wir uns im Versetzen des Hinterrades üben müssen- aber das hatten wir ja auch schon am Vortag, der uns fast direkt zum Melkerhof zurückführt. Dort lassen wir den Tag bei Kaffee, Blaubeer- und Quetschekuchen ausklingen – bis das Gourmet-Abendessen serviert wird, das keine Wünsche offenlässt.

 

Tag 3

Der letzte Tag sollte uns ins Single-Trail-Paradies zum Nachbarörtchen Liepvre führen, das wir schon vom letzten Jahr her kannten.

Leider begann der Tag sehr verregnet, so dass das Vorhaben buchstäblich ins Wasser viel & wir nach einem ausgiebigen Frühstück die Heimreise antraten.